Schlunz Trails

Mittwoch, 23. September 2015

Abgeordneter hinterfragt Chemtrails

Der Abgeordnete Martin Bäumer (CDU) möchte der Sache mit den Chemtrails auf den Grund gehen, da er sich immer wieder mit Anfragen zur Thematik befassen muss.
Deshalb hat er sich am 04.09.2015 an die niedersächsische Landesregierung gewandt.

Zitat Neue Osnabrücker Zeitung:
>So kam dann auch Martin Bäumer aus Glandorf ins Spiel, der sich für seine Fraktion als umweltpolitischer Sprecher im Landtag engagiert. Immer wieder seien Briefe und E-Mails bezüglich „Chemtrails“ auf seinem Schreibtisch gelandet, sagt der Parlamentarier. Da sei ihm dann die Idee gekommen, die Landesregierung in Hannover zu fragen. Die verfüge ja über zahlreiche angeschlossene Behörden, die per Messung nachweisen könnten, ob Aluminium, Barium oder Strontium in der Luft oder im Boden in unnatürlicher Konzentration nachzuweisen sind, meint er.
Ich gehe den Dingen gerne auf den Grund“, sagt der CDU-Politiker und ergänzt: „Ob etwas dran ist an den Chemtrails? Das kann ich nicht beantworten. Deswegen müssen Fakten geschaffen werden.“ Und an einer Aufklärung müsste doch eigentlich auch die rot-grüne Landesregierung ein Interesse haben, findet Bäumer. Und wenn er manchmal so den Himmel über seinem Wohnort Glandorf betrachte, dann falle ihm schon auf, dass sich Kondensstreifen unterschiedlich verhielten. „Man darf es sich jedenfalls nicht so einfach machen, und all diejenigen, die daran glauben, als Spinner abtun.“
So oder so: Nun muss sich die Landesregierung mit der Existenz oder Nicht-Existenz von Chemtrails befassen. Genauer gesagt das Umweltministerium. Mit einer Antwort dürfte in etwas mehr als einem Monat zu rechnen sein. Vielleicht hat es sich danach mit den Chemtrails erledigt. Vielleicht aber auch nicht.<
Zitat Ende. Vollständiger Artikel

Hier die Anfrage des Abgeordneten:

Niedersächsischer Landtag  17. Wahlperiode Drucksache 17/4171

Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung
Gibt es „Chemtrails“, und kann man die behaupteten Inhaltsstoffe in Niedersachsen nachweisen?

Anfrage des Abgeordneten Martin Bäumer (CDU) an die Landesregierung, eingegangen am 04.09.2015

Eine wachsende Anzahl von Bürgerinnen und Bürgern stellt die Behauptung auf, dass am Himmel in Deutschland Chemikalien durch Flugzeuge versprüht würden. Diese „Chemtrails“ genannten Streifen am Himmel würden sich physikalisch völlig anders als Wolken verhalten und hätten die Aufgabe, im Wege des „Geo-Engineering“ das Wetter zu kontrollieren. Im Internet hat sich eine Bürgerinitiative gebildet, die auf der Seite www.sauberer-himmel.de über das wahrgenommene Phänomen informiert. Das Umweltbundesamt hatte sich aufgrund eines Artikels in der Zeitschrift Raum & Zeit im Jahr 2011 zu diesem Thema geäußert und war zu dem Ergebnis gekommen: „Für das in dem genannten Artikel erwähnte Einbringen von Aluminiumverbindungen in die Atmosphäre und die Bildung so genannter Chemtrails gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege.“

Von Verfechtern der „Chemtrails“-Theorie wird immer wieder die Behauptung aufgestellt, dass am Himmel die Schwermetalle Aluminium, Barium und Strontium ausgebracht würden. In einer bundesweiten Untersuchung von Regenwasser seien signifikante Mengen dieser Stoffe festgestellt worden.

  1. Was hält die Landesregierung von der Theorie, dass über Deutschland ein „Geo-Engineering“ stattfinde?
  1. Liegen der Landesregierung Messwerte für die typische Menge von Aluminium, Barium und Strontium in der Luft und im Boden vor?
  1. Falls nein, ist der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz personell und technisch in der Lage, diese Werte zu erheben?
  1. Sieht die Landesregierung die Notwendigkeit, die oben genannten Stoffe messtechnisch zu erheben, um die Vorwürfe der Bürgerinitiative „Sauberer Himmel“ zu entkräften?
  1. Sind der Landesregierung erhöhte Barium- und Aluminiumwerte im Blut von Patienten bekannt?
  1. Auf welchem Wege können Aluminium, Barium und Strontium in die Umwelt gelangen, oder kommen sie dort sogar natürlich vor?

***

Soweit die Anfrage...
Sie steht auf der Internetseite des Landtages als PDF-Dokument zum Download bereit.
Nun zeigt der erste Satz leider, dass der Abgeordnete nicht ausreichend recherchiert hat, da vor allem eine wachsende Zahl von US-Militär-Insidern und Wissenschaftlern behauptet, dass nicht nur über Deutschland, sondern weltweit Chemikalien durch Flugzeuge versprüht werden. Gerade auf die sollte man sich berufen.
Jüngst hat der renommierte Teilchenphysiker Prof. Jasper Kirkby, Mitglied der „European Organization for Nuclear Research“ (CERN), das Ausbringen von künstlichen Aerosolen („Chemtrails“) im Rahmen eines Vortrags bestätigt.
Viele weitere gewichtige und seriöse Stimmen zur Thematik findet man unter schlunz-trails und schlunz-thinktank.
Sich nur auf eine Bürgerinitiative zu berufen, ist bei der Flut von Informanten etwas dünn.
Dennoch sind die Fragen des Abgeordneten gut gestellt.
Die Antworten sind zwar vorprogrammiert (Keine Ahnung, nein und nochmals nein), bieten dann aber, sofern man sich mit den Fakten vertraut macht, Spielraum für weiteres Nachhaken.
Es bleibt spannend und sicher bin ich nicht allein mit der Hoffnung, dass weitere Politiker diesen Schritt gehen.

LG, Schlunz