Schlunz Trails

Dienstag, 29. Juli 2014

Gaza und die Weltpolitik

29.7.2014
Letzte Nacht wurde das einzige Kraftwerk im Gaza-Streifen zerstört, sowie das Gebäude eines Fernsehsenders.
Kein Strom, keine Berichterstattung, Krankenhäuser und Schulen in Schutt und Asche...
1100 tote Zivilisten auf palästinensischer Seite versus rund 50 israelische Soldaten, die beim Einmarsch in Gaza das Leben verloren.
Die Zahl schwer verletzter palästinensischer Kinder, Frauen und Männer übersteigt bei Weitem die der Toten, doch in den Medien findet sie keine Erwähnung.
Die Zahlen der Opfer auf beiden Seiten stehen nicht in Relation, erst recht nicht, wenn man den Auslöser der Eskalation betrachtet: Wenn drei israelische Jugendliche umgebracht werden, können es nur die Palästinenser gewesen sein (dass die Jungs Zoff mit Ihresgleichen hatten, oder sogar ganz gezielt getötet wurden, um die Eskalation herbeizuführen, scheint völlig indiskutabel).
Und schon hat man einen Grund, Hunderte Wohnungen zu verwüsten und die Häuser mutmaßlicher Hamas-Führer wegzubomben, egal, wer in der Nachbarschaft wohnt...
Allein in den ersten Tagen der Hausdurchsuchungen starben 6 palästinensische Zivilisten, doch man machte weiter und schließlich starteten die ersten Raketen der Hamas.
Dass man jene Raketen, die bisher israelischen Boden erreichten, an einer Hand abzählen kann, während jedes israelische Geschoss sein Ziel erreicht, spielt keine Rolle. Netanjahu sieht sich immer im Recht und das Morden geht weiter.
Jetzt ist das einzige Kraftwerk zerstört, den verbliebenen Krankenhäusern fehlt der Strom und die Menschen sitzen im Dunkeln, sofern es nicht nebenan brennt.
Keine Regierung der Welt droht Israel mit Sanktionen, obwohl das Ausmaß an Leid und Zerstörung jenes der Ukraine längst übertroffen hat. Lediglich die Bitte, mal damit aufzuhören, wird hier und dort ausgesprochen.
Alles reiner Zufall... Dass die israelische Regierung (seit Bestehen Israels ist sie zionistisch) die Weltpolitik quasi in der Hand hat, ist eine Verschwörungstheorie, das darf ich nicht sagen und seit Günter Grass weiß ich, dass jede Kritik an Israel als Antisemitismus gewertet wird.
Ich darf vielleicht darauf hinweisen, dass es Juden und Palästinenser gibt, die mit der Aktion „Jews and Arabs refuse to be enemies“ auf sich aufmerksam machen, wirklich kritisch darf ich mich nicht äußern.
So lernen wir es schon in der Schule und das gilt nicht nur für Deutschland.
Israel will jetzt richtig loslegen und wird wohl erst aufhören, wenn der Gaza-Streifen komplett in Schutt und Asche liegt.
Die wenigen palästinensischen Flecken im West-Jordan-Land sind eh schon assimiliert und somit ist das palästinensische Volk bald Geschichte.
Die Weltpolitik schweigt, die EU labert nur von der Ukraine-Krise und Günter Grass ist ein Nazi, weil er einst die israelische Siedlungspolitik infrage stellte.
Und wieder einmal schäme ich mich, dieser verlogenen Arschlochgesellschaft anzugehören.
Wenn es kalt wird, holen wir wieder unsere Pali-Tücher raus, die haben was Rebellisches, was Aktivistisches, was Weltoffenes...
Ja leck mich!

Schlunz



***