https://www.nabu.de/news/2016/01/20033.html
In den letzten zehn Jahren ging die Bienen/Insektenpopulation massiv bergab, obwohl biologischer Landbau und alternative Forstwirtschaft zunahmen.
Gleichzeitig stieg die Zahl neurodegenerativer Krankheiten bei jungen Menschen sowie die Zahl an Extremwetter-Phänomenen.
Diverse Studien über das Bienensterben zeigten, dass es auch dort passiert, wo die Bienen keinen Kontakt zur Landwirtschaft haben, weshalb man dann über Milben spekulierte, die man aber nicht finden konnte. Das ging quer durch die Medien.
Wer im Sommer 2015 aufmerksam war, hat
diesen allgemeinen Rückgang an Fluginsekten festgestellt.
Mücken, Bremsen und Fliegen stellten im Vergleich zum Vorjahr kein
"Problem" dar.
Sie waren schlicht kaum vorhanden. Der
Rückgang ist kurzfristiger und massiver als es der NABU darstellt und er betrifft auch Weichtiere.
Nacktschnecken zählte ich an die 15
über den ganzen Sommer, während ich 2014 kaum wusste, wohin ich
treten soll...
80% weniger Insekten bedeutet 80% weniger insektenfressende
Vögel, Fledermäuse, etc... Eine unvorstellbare Kettenreaktion.Die verbliebenen 20% dürften in Kürze folgen.
http://schlunz-trails.blogspot.de
Nachtrag 17.5.2016
Mein Garten wirkt diesen Sommer
geradezu steril. Auch an sonnigen und warmen Tagen sind Bienen,
Hummeln und andere Fluginsekten quasi gar nicht mehr vorhanden.
Ich freu mich, wenn im Garten innerhalb
von vier Stunden mal eine einzige Fliege vorbeischaut und kann bis
spät in den Abend das Fenster offen lassen, es will eh keine Mücke
rein.
Nicht eine dicke Spinne hat in meiner
Gartenhütte ein Netz gesponnen und die wenigen Netze von kleinen
Spinnen sind leer.
Auch im hohen Gras ist es sehr ruhig.
Ich finde keine Käfer, Schnecken, Ameisen und Grashüpfer.
Das Gezwitscher der wiedergekehrten
Zugvögel im April ist verstummt. Dafür liegen tote Vogelküken vor
meinem Haus.
Am
13. Januar 2016 berichtete der NABU über einen Rückgang der
Fluginsekten um 80 Prozent in Teilen Deutschlands.
Das gilt auch für Wald- und Naturschutzgebiete, die sich außerhalb
landwirtschaftlicher Beeinflussung befinden. Es kann nicht am
Glyphosat oder anderen Pestiziden liegen.
Dabei
bezieht man sich auf die Daten des Sommers 2015. Im letzten Jahr nahm
ich sehr wenig Insekten wahr, berichtete auch darüber, doch im
Vergleich zu dem, was sich dieses Jahr bietet, war das ein “wildes
Insektengetümmel“.
Ich
gehe von einem Gesamtrückgang aller Insekten und Kriechtiere um über
90 Prozent aus, wobei ich bei vielen Arten ein komplettes
Verschwinden für wahrscheinlich halte.
Auch
die FAZ berichtete darüber: -->Der Trend geht zur sauberen
Frontscheibe<-- “Die Zahl der Insektenarten ist in Deutschland
drastisch gesunken. Auch deshalb sind die Biodiversitätsforscher
alarmiert: Denn es fehlt noch ein solides Monitoring.“
Das
Monitoring für Fluginsekten wird leider zu selten praktiziert und es
fehlt an Kommunikation zwischen Forschern und Behörden. Umso
schlimmer steht es um die Bestandsaufnahme von bodenbewohnenden
Insekten.
Am
24. Juli 2014 berichtete Daily Mail, der weltweite Bestand von
Insekten sei um 45 Prozent gesunken und warnte vor den Auswirkungen.
Es ist ein weltweites Problem.
Ich
bin mit meinem Hund oft im Wald und auch dort finde ich kaum
Insekten, weder in der Luft noch am Boden.
In
den letzten Jahren hat man sich auf den Rückgang von Honig- und
Wildbienen fokussiert und alle weiteren Spezies ignoriert. Jetzt sind
sie weg.
Die
bevorstehende Kettenreaktion traut sich niemand offen anzusprechen.
Ameisen, Pilze, Bäume, alles steht in Symbiose.
Die
Kettenreaktion betrifft alle wilden Pflanzen, die auf Bestäubung
angewiesen sind, sämtliche Vögel und Kleintiere, die sich von
Insekten ernähren sowie deren Prädatoren.
Demnächst
werden sich weitere Forscher zu Wort melden, wenn sie merken, dass es
bei ihrem Spezialgebiet nichts mehr zu beobachten gibt.
Die
Natur, wie wir sie kennen, ist hinüber. Verschwinden die Insekten,
verschwindet der Rest.
Erfreut
Euch an jedem Insekt, das Ihr (noch) zu Gesicht bekommt!
Foto: Chiu Chih |
***