Kurz
nach dem Charlie-Hebdo-Attentat ließ ich mich dazu hinreißen,
ebenfalls einen Cartoon zu zeichnen, unter dem das obligatorische
„Ich bin Charlie“ steht.
Davon
möchte ich mich distanzieren. Ich bin nicht Charlie.
Meine
Intention lag in der Solidarität mit den Zeichnern, ich hatte in den
Neunzigern diverse Cartoon-Publikationen in Printmedien und sehe sie
als Kollegen.
Während
bei Demonstrationen und Mahnwachen unzählige Stifte in die Höhe
gehalten wurden, saßen diese Kollegen mit einem „jetzt erst recht“
im Hinterkopf an weiteren Gags über den Propheten, die dann in
mehreren Auflagen weggingen, wie die warmen Semmeln.
Die
gesamte islamische Welt möchte das nicht, ist angepisst, wenn man
ihren Propheten darstellt.
Warum
man das nicht respektieren kann, ist mir ein Rätsel.
„Satire
darf alles“ hieß es dann schnell, locker aus der Hüfte
argumentiert. Darf sie alles?
Darf
sie Schweinemastanlagen mit Konzentrationslagern vergleichen? Darf
sie die Politik Israels und den jüdisch orthodoxen Glauben
kritisieren?
Nein.
Macht sie auch nicht, oder es gibt was auf den Deckel.
Und
während die Medien ausschließlich negativ über den Islam berichten
und somit die allgemeine Islamophobie schüren, dürfen sich die
Zeichner von Charlie Hebdo fragen, wieweit sie sich daran beteiligen.
Bleibt
die Frage, ob es tatsächlich Islamisten waren, die da rumgeballert
haben.
Al
Qaida hat sich zu dem Attentat bekannt, also dieselben Leute, die den
Abriss des World Trade Centers auf ihre Kappe nehmen.
Wenn
man sich mit diesem Vorfall und der Entstehungsgeschichte von Al
Qaida etwas vertraut macht, wundert man sich kaum über Attentäter
in schusssicheren Westen, die ihre Personalien im Auto „verlieren“.
Dass
auch Erdogan ganz unverblümt behauptet, die Vorfälle in Paris seien
ein Konstrukt des Westens, wird von unseren Medien verschwiegen.
Das
Spiel mit der Angst läuft in Wellen. Jetzt ist erst mal wieder
Pause, was Attentate im Abendland betrifft, man darf die Menschen
nicht überfordern.
In
dieser Pause entstehen neue Kontrollgesetze und dann kommt mal wieder
Nord-Korea mit neuen Drohungen.
Und
jeweils, kurz vor der Eskalation, passiert etwas anderes, eine
Ölbohr-Plattform im Golf von Mexiko geht leck, eine Bombe explodiert
beim Boston-Marathon oder eine Satire-Redaktion wird dezimiert. Ja,
kurz vor der Aktion in Paris drohte Nord Korea mit einem weiteren
Nine Eleven, wenn ein satirischer Film über dessen Diktator in den
Kinos erscheint.
Nord
Korea ist genauso wie Al Qaida und der IS ein Konstrukt der Angst,
das je nach Bedarf in den Vordergrund gerückt oder ignoriert wird.
Zeitgleich
während des Attentates und der Geiselnahme in Paris wurden in Afrika
Tausende Menschen von der islamistischen „Boko-Haram“
abgeschlachtet, die mit Al Qaida und dem IS sympathisiert und
zusammenarbeitet. Eine ganze Stadt wurde platt gemacht.
Manche
Medien berichteten darüber beiläufig, andere warteten ein paar Tage
oder ignorierten diesen Vorfall komplett.
Staatlich
verordnete Betroffenheit gilt nur ein paar Wenigen aus den eigenen
Reihen.
Doch
dass uns die Medien manipulieren, darf man ja nicht mehr sagen, seit
die Pegida-Faschos das Wort „Lügenpresse“ mit seiner
Nazi-Vergangenheit nutzen.
Wenn
man politisch korrekt im Trend bleiben will, gibt man nun am besten
vor, alles zu glauben, was Glotze, Radio und Printmedien verzapfen.
Wer
bei der systematischen Einschüchterung und Reduktion der Menschheit
wirklich die Fäden zieht, ist den Kollegen der Satiremagazine hier
wie dort schnurz egal.
Verschwörungstheorien
verkaufen sich nicht, also bleibt man Medien konform im Main Stream.
Darwinistisch
arrogant und glaubensintolerant haut man voll auf die Kacke, geht
auch gern unter die Gürtellinie, macht aber einen großen Bogen um
alternative Informationsquellen und bleibt schön auf dem Gleis.
Die
toten Zeichner und Redakteure von Charlie Hebdo sind bedauernswerte
Opfer, aber sicher keine Helden oder Rebellen, die eine vermeintliche
Meinungsfreiheit vertreten.
Vielmehr
sind/waren sie mitverantwortlich für Berichte über weltweit wütende
Muslime, die sich über Mohammed-Karikaturen aufregen, und somit
Mittäter im großen Programm, die Massen in die Angst zu treiben.
Man
sollte sich wirklich zweimal überlegen, ob man sich als „Charlie“
bezeichnet.
Ich
bin Schlunz